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Neue aufsuchende Angebote der ipw

1. September 2022

Die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) lanciert neue aufsuchende Angebote: Das Angebot "Home Treatment" bietet erwachsenen Patientinnen und Patienten bis 64 Jahren ab 1. September eine befristete, stations-äquivalente Behandlung im persönlichen Umfeld. Für Patienten mit mehrfachen, teilweise unfreiwilligen Aufenthalten und erlebten Zwangsmassnahmen bietet die ipw bereits seit Herbst letzten Jahres eine "Intensiv aufsuchende Behandlung" zu Hause an.

Die ipw behandelt jährlich rund 2500 erwachsene Personen mit akuten psychiatrischen Erkrankungen stationär. Dem Grundsatz folgend "ambulant vor stationär" sollen Patientinnen und Patienten nach einem stationären Aufenthalt möglichst rasch und stabil in ihr persönliches Umfeld zurückkehren können. Die Behandlung im häuslichen Umfeld erleichtert den Weg zu einem selbstbestimmten Leben und ergänzt ihn mit intensiver fachlicher Begleitung. Ziel des Home Treatment (Deutsch: Behandlung zu Hause) richtet sich an Patientinnen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, eine stationäre Behandlung weiterhin in Anspruch zu nehmen. Dies weil eine tagesklinische oder ambulante Behandlung aufgrund ihres Zustandes nicht ausreichend sein kann, weil sie Betreuungsaufgaben wahrnehmen müssen oder weil sie beispielsweise Angst haben das Haus zu verlassen. Die Behandlungsdauer ist befristet. Das Miteinbeziehen des persönlichen Umfelds mit Angehörigen, der Wohnsituation und der Arbeit stellt in der aufsuchenden Behandlung einen Schwerpunkt dar. Das Home Treatment startet vorerst für sechs Patientinnen und Patienten. Die ipw will mit solch stationsentlastenden und innovativen Angeboten die psychiatrische Versorgung der Region noch integrierter gestalten und damit auch die grosse Nachfrage nach psychiatrischen Angeboten bewältigen. Die ipw plant deshalb, in den nächsten Jahren vermehrt stationäre Behandlungen durch aufsuchende Angebote zu ergänzen und teilweise zu ersetzen.

Die Intensiv aufsuchende Behandlung ist ein Angebot für eine Patientenschaft mit mehrfachen, teilweise unfreiwilligen Aufenthalten in der Klinik und dabei erlebten Zwangsmassnahmen oder für Personen, bei denen eine ambulante Einbindung nicht gelang oder zu wenig tragfähig war. Etwa ein Prozent aller Patienten erlebt rund ein Drittel aller angewendeten Zwangsmassnahmen. Zur Reduktion der Zwangsmassnahmen und den damit einhergehenden, belastenden Erlebnissen begleitet die ipw neu geeignete Patienten der Erwachsenenpsychiatrie aufsuchend in ihrem gewohnten Umfeld. Sie will so in kritischen Situationen möglichst früh intervenieren und diese abfangen können. Das seit Herbst laufende Projekt ist mit 30 Patienten erfolgreich gestartet.

Beide Angebote können nur in Anspruch genommen werden, wenn keine akute Eigen- oder Fremdgefährdung besteht. Die Finanzierung ist im Jahr 2024 durch die Gesundheitsdirektion des Kanton Zürich und die Tarifpartner der Krankenversicherungen gesichert.

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