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ADHS

Bei der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind Aufmerksamkeitsstörungen, motorische Hyperaktivität und Impulsivität die Kernsymptome. ADHS zählt zu den häufigsten psychiatrischen Krankheitsbildern bei Kindern und Jugendlichen. Zwischen drei und zehn Prozent der schulpflichtigen Kinder sind von ADHS betroffen. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Oft beginnt ADHS im Kindesalter vor dem 7. Lebensjahr und bleibt bei etwa der Hälfte der Betroffenen auch im Erwachsenenalter bestehen. Es kann zu einer Lerngeschichte von negativen Ergebnissen oder gar zum Versagen in wichtigen psychosozialen Bereichen kommen. Bei ADHS im Erwachsenenalter sind häufigen Begleiterkrankungen wie psychische Störungen und psychosoziale Schwierigkeiten von besonderer Bedeutung.

Symptome

Eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne, leichte Ablenkbarkeit und/oder Vergesslichkeit im Alltag sind wesentliche Merkmale von ADHS. Die Hyperaktivität äussert sich in anhaltender körperlicher Unruhe und einem ausgeprägten Bewegungsdrang. Zu impulsiven Verhaltensweisen kommt es, da die Selbststeuerung und -kontrolle vermindert ist. Betroffene können sich schlecht konzentrieren, lassen sich leicht ablenken und sind generell ruhelos. Betroffene sind weniger stresstolerant und stossen schneller an ihre Belastungsgrenzen. Im zwischenmenschlichen Kontakt hören sie oft nicht richtig zu, sind chaotisch und desorganisiert. Es fällt ihnen schwer, Instruktionen zu folgen, weshalb Verhaltensauffälligkeiten sich oft im schulischen und beruflichen Kontext zeigen. Es gibt auch positive Seiten einer ADHS: Betroffene sind häufig kontaktfreudig, kreativ und haben Interesse an Neuem.

Ursache

Im Rahmen eines biopsychosozialen Erklärungsmodels nimmt bei der ADHS die Genetik einen hohen Stellenwert ein. Diese führt zu Besonderheiten in der Informationsverarbeitung, der Informationsübertragung und der kognitiven Prozesse, die besonders mit dem Stirnhirn in Verbindung gebracht werden.

Behandlung

Die Aufklärung und Beratung der Betroffenen und der Angehörigen ist zentral. Begleitet von unseren Fachpersonen setzen sie sich zuerst mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen auseinander. Anschliessend folgen weitere psychoedukative, medikamentöse sowie psychotherapeutische Massnahmen. Die Diagnose und Behandlung von Begleiterkrankungen wie psychische Störungen ist im Erwachsenenalter besonders wichtig. Bei Fragen zu Schule, Ausbildung, Beruf oder Wohnen unterstützen unsere sozialen Dienste.