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ipw schreibt Gewinn trotz schwierigem Umfeld

4. Mai 2023

Trotz schwieriger Bedingungen schliesst die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gewinn von 3,3 Mio. Franken ab. Die Anzahl Pflegetage bewegte sich mit 86 715 leicht über dem Niveau des Vorjahres, die mittlere Aufenthaltsdauer auf einer Station betrug 24,7 Tage. Für Jugendliche hat die ipw stationäre und tagesklinische Plätze, für Erwachsene ihre aufsuchenden Angebote ausgebaut.

Mit dem Gewinn von 3,3 Mio. Franken (2021: 5,7 Mio.) und einem Anstieg des Gesamtertrags um 2,6 Mio. auf 106,9 Mio. Franken kann sich die ipw angesichts der gegenwärtig schwierigen Rahmenbedingungen im Spitalumfeld zufrieden schätzen. Der Gewinn wird vorwiegend für die weitere Finanzierung des Ersatz- und Ergänzungsbaus benötigt. Die EBITDAR-Marge beträgt 8,4 Prozent (2021: 10,9 Prozent), die EBITDAMarge 6,4 Prozent (2021: 9 Prozent). Insgesamt wurden 10 448 Personen behandelt. Rund ein Fünftel der Patientinnen und Patienten betreute die ipw in Behandlungsketten, d.h. zum Beispiel sowohl stationär und ambulant oder ambulant und tagesklinisch.

Stationär: mehr Betten für Jugendliche
Aufgrund des hohen Bedarfs an psychiatrischen Angeboten für junge Menschen wurde im Februar 2022 das Angebot für Jugendliche mit grosszügiger Unterstützung des Kantons Zürich um 12 Betten erweitert. Damit verfügt die ipw neu über insgesamt 243 Betten. Diese waren durchschnittlich zu 98,3 Prozent ausgelastet, 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl verrechenbarer Pflegetage nahm um 0,6 Prozent auf 86 715 zu. Die Aufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten auf einer Station sank leicht von 25,7 auf 24,7 Tage.

Ambulatorien und Tageskliniken weiterhin gut besucht
Die Nachfrage nach ambulanten Leistungen war etwa gleichbleibend hoch. Die abgerechneten Taxpunkte stiegen insgesamt um 2,4 Prozent, im Kriseninterventionszentrum gar um über 40 Prozent. Dort sind mit der Einrichtung des neuen Walk-in-Angebots für Menschen in Krisen Gesprächstermine ohne Voranmeldung möglich. In den sechs Tageskliniken der ipw mit total 96 Plätzen wurden 795 Personen behandelt (2021: 716).

Neue Tagesklinik für Jugendliche
In Winterthur eröffnete die ipw am 1. November 2022 eine neue Tagesklinik für Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren mit zehn Behandlungsplätzen. Angesprochen sind Jugendliche, die nach einer stationären Akutbehandlung weitere Stabilisierung und Begleitung oder einen strukturierten Rahmen benötigen. Mit einem weiteren Ausbau will die ipw im Herbst 2023 auch am Standort Glattbrugg die dringend benötigten tagesklinischen Leistungen für Jugendliche erhöhen.

Aufsuchende Hilfe ist ein Bedürfnis
Für Personen, die die Klinik aus verschiedenen Gründen nicht aufsuchen können oder wollen, hat die ipw ihre "aufsuchenden Angebote" ausgebaut. Mit dem Start des "Home Treatment für Erwachsene" ab 1. September 2022 und der "intensiv aufsuchenden Behandlung", kommt sie dem Bedürfnis nach Behandlungen im häuslichen Rahmen entgegen. Dazu gehört auch das bereits bestehende "Spezialisierte Austritts- und Übergangsmanagement", das Menschen nach einem Klinikaufenthalt zurück in den Alltag begleitet. 2022 fanden insgesamt 1534 Hausbesuche und Telefontermine bei 212 Personen statt.

Ausbau trotz Fachkräftemangel
Obwohl die ipw auch von Personalknappheit betroffen ist, konnte sie die Stellen für die erweiterten und neuen Angebote mit der entsprechenden Anzahl an Fachpersonal besetzen. Der Personalbestand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um gut 60 Mitarbeitende auf 867 Personen (2021: 806), das entspricht 50 Vollzeitstellen. Grund dafür sind besonders die erweiterten und neuen Angebote im Jugendbereich sowie Vakanzen, die nach langer Zeit besetzt werden konnten. Die ipw bildet rund 200 Personen in den verschiedensten Berufen aus und weiter. Branchenbedingt beschäftigt sie einen hohen Anteil an Frauen, rund 70 Prozent. 62 Prozent aller Kaderangestellten sind weiblich.

Umfeld bleibt schwierig
Trotz vieler Optimierungsmassnahmen bilden die gegenwärtigen Tarife, die heute notwendige, finanzielle Entschädigung nicht ab. Partiell reduzierte Grundtarife, stagnierende Tagespauschalen und die Teuerungssituation auf die Personal- und Sachkosten fordern die ipw. "Unsere Aufgabe ist die optimierte und patientenfokussierte psychiatrische Versorgung von fast einer halben Million Menschen. Dabei müssen wir trotz herausfordernder Rahmenbedingungen immer ein wirksames und finanzierbares Gesamtangebot im Auge behalten. Dies wird auch die nächsten Jahre unseren vollen Einsatz erfordern", resümiert CEO Alexander Penssler.

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