ipw mit neuen Angeboten und finanziell stabil
Im Jahr 2023 wurden knapp 10 700 Patientinnen und Patienten behandelt, rund ein Drittel davon stationär. Auf die stark nachgefragte Behandlung von Jugendlichen hat die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (ipw) mit der Eröffnung einer zweiten Tagesklinik in Glattbrugg und dem Ausbau des ambulanten Angebotes reagiert. Mit einem Gewinn von 3,4 Mio. Franken kann die ipw das Ergebnis vom Vorjahr halten. Die Zielvorgaben wurden nicht vollumfänglich erreicht.
Wie für die meisten Kliniken ist es auch für die ipw nicht einfach, sich infolge rasant steigender Kosten und stagnierender Tarife zu behaupten. Die Nachfrage nach Behandlungen blieb 2023 hoch, war jedoch vor allem im stationären Bereich starken Schwankungen unterworfen. Unsicherheiten hinsichtlich dem Baufortschritt des Erneuerungs- und Ergänzungsbaus, stark gestiegene Personal-, Energie- und Sachkosten sowie nicht angepasste Tarife sorgten für eine Stagnation. Dennoch bleibt die ipw mit einem Gewinn von 3,4 Mio. Franken (2022: 3,3 Mio.) und einem Gesamtertrag von 112,8 Mio. Franken (2022: 106,9 Mio.) finanziell auf dem Vorjahresniveau. Das bestätigen auch die fast unveränderte EBITDA-Marge von 6,6 Prozent (2022: 6,4 Prozent) und die EBITDAR-Marge von 8,5 Prozent (2022: 8,4 Prozent). Die Klinik verfügt über eine gesunde Eigenkapitalquote von über 50 Prozent.
Über 3000 stationär behandelte Personen
In den stationären Angeboten der ipw wurden total 3077 Patientinnen und Patienten behandelt (2022: 2926 Personen). Dabei waren die 242 Betten zu 100 Prozent ausgelastet (2022: 98,3 Prozent). Die verrechenbaren Pflegetage stiegen um 1655 auf 88 370 Tage; die mittlere Aufenthaltsdauer auf den Stationen sank auf 23,9 Tage (2022: 24,7 Tage). Die Aufsuchenden Angebote für Erwachsene konnten sich weiter etablieren: Mit 4228 Besuchen erhielten 268 Personen eine vollwertige stationäre Behandlung zu Hause.
Ausbau tagesklinischer und ambulanter Angebote für Jugendliche
In Glattbrugg eröffnete die ipw am 1. September 2023 ihre zweite Tagesklinik für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren mit bis zu 15 Behandlungsplätzen. Im November 2022 ging bereits eine Tagesklinik für diesen Altersbereich am Standort Wülflingen in Betrieb. Aufgrund der hohen Nachfrage hat die ipw auch ihre ambulanten Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene ausgebaut. In den insgesamt sieben Tageskliniken über alle Altersbereiche mit 106 Plätzen liessen sich 843 Personen behandeln. Dies entspricht einer Belegung von 94,5 Prozent (2022: 93,6 Prozent). Die Nachfrage nach ambulanten Leistungen war insgesamt etwa gleichbleibend wie im Vorjahr.
Mehr junge Frauen in Behandlung
Von allen Behandelten in der ipw waren 54,5 Prozent Frauen und 45,5 Prozent Männer. Vor allem bei den 14- bis 17-Jährigen war der Frauen-Anteil hoch: 576 Frauen und 250 Männer wurden behandelt (2022: 453 Frauen, 185 Männer). Der Altersdurchschnitt aller ipw-Patienten sank insgesamt von 43,7 auf 41,5 Jahre.
Personelle Veränderungen in der Führung
Im Mai 2023 wurde Verena Maggioni-Müller neu in den Spitalrat gewählt; als Psychologin mit eigener Praxis in Winterthur repräsentiert sie die Zuweisenden optimal. Zwischen September 2023 und Februar 2024 starteten gleich drei neue Mitglieder in der ipw-Geschäftsleitung; sie ersetzten Abgänge aufgrund von Pensionierung oder Neuausrichtung: Markus Loosli, Direktor Pflege und Fachdienste, Peter Krüsi, Bereichsleiter Akutpsychiatrie für Erwachsene und Linda Prager Schäppi, Direktorin Betriebe. Dem generellen Fachkräftemangel und Personalengpässen konnte die ipw in den meisten Fällen mit Festanstellungen und internen Poolkräften begegnen, dennoch musste sie im Pflegebereich auch auf externes Temporär-Personal zurückgreifen. Der Personalbestand der ipw erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 28 auf 895 Personen respektive auf 597,9 Vollzeitstellen.
Herausfordernde Zukunft
Die Umfeldfaktoren und Marktbedingungen im Gesundheitswesen bleiben schwierig. Die Ausgangslage für die kommenden Jahre werden als herausfordernd bewertet, darum gewichtet die ipw die finanzielle Entwicklung innerhalb des Risk-Managements noch stärker. Mit den Massnahmen zur Umsetzung der aktualisierten Unternehmensstrategie, den damit verbundenen Prozessoptimierungen und dem anstehenden Zusammenzug der stationären Angebote in der Klinik Schlosstal hat die ipw die Grundlage für eine wirtschaftlich optimalere Zukunft geschaffen.
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