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Psychose

Der Begriff Psychose bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem weitgehenden zeitweiligen Verlust des Realitätsbezugs einhergehen und bei der Denken, Fühlen und Wahrnehmung zeitweise stark beeinträchtigt sind. Auffällige Symptome sind oft Wahn und Halluzinationen. Psychosen können hirnorganische Ursachen haben oder durch bestimmte Drogen ausgelöst werden. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich. Einige erleben nur eine kurze Phase, die dann wieder ohne Restsymptome verschwindet. Andere haben über Jahre hinweg schleichende Verläufe, verbunden mit kognitiven Einbussen und einer deutlichen Senkung des sozialen Funktionsniveaus. Im Verlauf können weitere Symptome hinzukommen: Antriebsmangel, sozialer Rückzug, Verarmung der Gefühlswelt und Interesselosigkeit. Schizophrenie ist ein Überbegriff. Schizophren zu sein bedeutet, dass Menschen in ihrem Leben wiederholt psychotisch werden. Die Schizophrenie ist eine der gewichtigsten psychiatrischen Erkrankungen.

Symptome

Während eines Krankheitsschubes ist der Betroffene psychotisch. Das heisst, sein Denken verändert sich. Dies betrifft die Art des Denkens, das zum Beispiel beschleunigt, sprunghaft oder zerfahren sein kann. Zerfahren meint, dass ein Gedanke für Andere überhaupt nicht mehr verständlich und nachvollziehbar sein kann . Auch der Inhalt des Denkens kann sich verändern. Oft finden sich Wahngedanken. Ein Wahn ist eine nicht diskutierbare, kulturell nicht begründbare innere Überzeugung des Betroffenen. Der Verfolgungswahn ist dabei der bekannteste. In der Psychose kommen auch Halluzinationen vor: die Betroffenen hören zum Beispiel Stimmen, obwohl nieman da ist Diese kommentieren einfach das Verhalten, äussern sich teilweise beleidigend oder geben Befehle. Aber auch die anderen Sinne können betroffen sein: Dinge und Menschen werden gesehen, die nicht da sind, man riecht unangenehme Düfte oder nimmt Empfindungen auf der Haut oder im Körper wahr.

Ursache

Die Ursachen sind bis heute nicht abschliessend geklärt. Man geht derzeit von einem multifaktoriellen Modell aus, bei dem genetisch-biologische und psychosoziale Ursachen in einem Wechselspiel eine Schizophrenie auslösen können.

Behandlung

Die Therapie ist komplex. In der akuten Phase liegt das Schwergewicht auf der Pharmakotherapie und der stationären Behandlung, im weiteren Verlauf haben psychotherapeutische Therapien und ambulante und teilstationäre Settings zusätzliche wichtige Bedeutung. Der Sinn der Therapie liegt in der Symptomverminderung und dem Erlernen optimaler Bewältigungsstrategien und angemessener Lebensgestaltung zur Stressreduktion. Angenörige psychotischer Menschen leiden oft mit und fühlen sich ohnmächtig. Es lohnt sich sehr, sich mit anderen darüber auszutauschen.